Podologie

Was genau macht ein Podologe?

Der Beruf Podologe ist ein Gesundheitsfachberuf. Eine gängige Definition von Podologie lautet nichtärztliche Heilkunde am Fuß. Die Podologie grenzt sich damit deutlich ab von der reinen Fußpflege, wie sie von Fußpflegern praktiziert wird.

Ausübung dieser Heilkunde ist jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden am Menschen. Der Begriff „Krankheit“ laut BGH: „Jede auch noch so unerhebliche oder vorübergehende Störung der normalen Beschaffenheit oder der normalen Körpertätigkeit, die geheilt werden kann“(Quelle: Lehrbuch „Naturheil Praxis Heute“)

Eine Delegation entsprechender Tätigkeiten auf Personen, die keinen anerkannten Gesundheitsfachberuf erlernt haben, ist nicht möglich. Das Gesetz stellt dabei nicht auf die Behandlungsweise und -methode ab. Vielmehr liegt in verfassungskonformer Auslegung der Vorschrift stets dann Heilkunde vor, wenn die Tätigkeit nach allgemeiner Auffassung medizinische Fachkenntnisse voraussetzt und wenn die Behandlung – bei allgemeiner und Einzelfallbetrachtung – gesundheitliche Schädigung verursachen kann.

Dabei fallen auch solche Verrichtungen unter die Erlaubnispflicht, die für sich gesehen medizinische Fachkenntnisse nicht voraussetzen, die aber Gesundheitsgefährdungen mittelbar dadurch zur Folge haben können, das die Behandelten die Anwendung gebotener medizinischer Heilmethoden unterlassen oder verzögern, weil der Behandler nicht über das medizinische Fachwissen verfügt, um entscheiden zu können, wann medizinische Heilbehandlung nötig ist.

Fußpflege vs. Podologie – Wo liegt der Unterschied? 

Viele Menschen denken, dass Fußpflege und Podologie dasselbe sind. Doch es gibt wichtige Unterschiede – sowohl in der Ausbildung als auch in den Behandlungen, die durchgeführt werden dürfen. 

Fußpflege – Wellness für die Füße 

Die klassische kosmetische Fußpflege (auch Pediküre genannt) konzentriert sich auf die Pflege und Verschönerung der Füße. Dazu gehören: 

– Schneiden und Feilen der Nägel 

– Entfernen von Hornhaut 

– Eincremen und Massieren der Füße 

– Auf Wunsch: Lackieren der Nägel 

Fußpfleger*innen dürfen keine medizinischen Eingriffe vornehmen und behandeln in der Regel gesunde Füße. 

Podologie – Medizinische Fußbehandlung 

Die Podologie ist ein heilberuflicher Bereich und erfordert eine spezielle Ausbildung mit staatlicher Anerkennung. Podolog*innen dürfen Menschen mit Fußerkrankungen behandeln – insbesondere Diabetiker, Rheumatiker oder Patienten mit Durchblutungsstörungen. Zu den Aufgaben gehören: 

– Behandlung von eingewachsenen Nägeln und Nagelpilz 

– Versorgung von Druckstellen und Wunden 

– Korrektur von Fuß- und Nagelfehlstellungen

– Zusammenarbeit mit Ärzt*innen und Orthopädietechniker*innen 

Podologische Behandlungen können von Ärzten verordnet und in manchen Fällen von der Krankenkasse übernommen werden. 

Fazit 

Während die Fußpflege vor allem ästhetische und pflegende Maßnahmen umfasst, ist die Podologie ein medizinischer Beruf, der sich mit der Gesundheit der Füße beschäftigt. Wer unter ernsthaften Fußproblemen leidet, sollte sich an eine*n Podolog*in wenden. Für eine entspannende Pflegebehandlung ist die Fußpflege die richtige Wahl.